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Workshop Gewaltprävention beim KSV Esslingen am 15.11.2023

Wieder einmal fand im Dojo des KSV Esslingen ein interessanter Workshop zum Thema Gewaltprävention bei Erwachsenen statt. Am Mittwochabend, den 15.11.2023 ging es um  Distanzverhalten, Zivilcourage und Szenarien für Helfende. Die 30 Teilnehmer bestanden aus Mitgliedern des Arbeitskreises Gewaltprävention im Kreis Esslingen und der Selbstverteidigungs- gruppe des KSV Esslingen sowie Anwärtern für die Lizenz Gewaltprävention im WJV. Als weitere  Zielgruppe nahmen Aktive und Ehrenamtliche im Verein Kelly-Insel e.V. teil.  Die drei Referenten Paul Mejzlik, Rolf Kersten und Martin Schmid sorgten in dem fast 3-stündigen  Workshop für Abwechslung und ließen die Teilnehmer nicht zur Ruhe kommen. Nach der Aufwärm- Gymnastik waren die Gehirnzellen gefordert: Was heißt Zivilcourage ? Im Prinzip bedarf es Mut, die eigene Komfortzone zu verlassen, um jemandem zu helfen, der Hilfe benötigt.               

Distanzverhalten wurde geübt: manchmal hilft lautes Husten oder Niesen, wenn man sich in der vollen S-Bahn von jemandem bedrängt fühlt. Auch Umsitzen zum imaginären Kumpel kann helfen: „Kurt, ich komm zu dir rüber“.                  

Zivilcourage zeigen: Die 6 Tipps der Polizei aus der Aktion „Tu was“ wurden ins Gedächtnis gerufen:                    

  1. Hilf, aber bring Dich nicht in Gefahr:  Sprich das Opfer an „ Kommen Sie her zu uns, wir helfen  Ihnen!“ Und bleib auf Distanz zum Täter, duze ihn nicht, provoziere ihn nicht.
  2. Ruf die Polizei unter 110. In Zügen kann ein Lokführer-Notruf helfen: Bei den Türen ist oft ein Knopf, über den man mit dem Lokführer sprechen kann.                 
  3. Bitte andere um Mithilfe: Einer gezielten Ansprache kann sich niemand entziehen: „Sie, mit der blauen Jacke, helfen Sie mir bitte.“                    
  4. Präg dir Tätermerkmale ein: Haare, Sprache, Tattoo etc.            
  5. Kümmer Dich um Opfer: Erste Hilfe, Alarmierung des Rettungsdienstes.                   
  6. Sag als Zeuge aus: Das hilft dem Opfer und der Polizei. Auch Handy-Fotos und -Videos können der Polizei helfen; ein Verbreiten über soziale Kanäle ist jedoch nicht erlaubt.

Anhand von Fallbeispielen wurden Lösungsvorschläge erarbeitet und diskutiert. Opferschutz geht vor: nicht der Täter wird vom Opfer abgehalten, sondern das Opfer wird aus der Gefahrenzone  rausgeholt. Nicht zu vergessen ist, dass auch das Opfer laut werden soll: Schreien will geübt sein.                      

Die drei erfahrenen Gewaltpräventionstrainer gaben noch etwas mit auf den Weg: ich benutze keine Waffen. Und wenn es unvermeidlich ist, schlage ich mit dem Handballen, nicht mit der Faust. Denn das könnte sehr schmerzhaft für meine Hand werden.           

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