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Wir schauen hin - Fortbildung "Prävention gegen sexualisierte Gewalt" beim JV Nürtingen am 25.03.2023

Nachrichten über den sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen in Sportvereinen haben in den letzten Jahren viele Menschen aufgeschreckt. Eigentlich sollte der Sportverein ein Ort sein, in dem Kinder und Jugendliche sich in einem geschützten Rahmen bewegen können, gefördert und vor Gewalt geschützt werden.

In der Studie „Safe Sport“ (2017), einem Forschungsprojekt zum Schutz von Kindern und Jugendlichen im organisierten Sport, gaben bei 1.799 Rückmeldungen 37 % der befragten Kaderathleten*innen an, bereits einmal eine Form von sexualisierter Gewalt erlebt zu haben. Sexueller Missbrauch an Kindern und Jugendlichen wird überwiegend von Männern (80-90%) ausgeübt. Bei etwa 20% der Fälle sind die Täter weiblich.

Der Judoverein Nürtingen ist sich seiner Verantwortung bewusst und entwickelt derzeit ein Konzept zur Prävention Sexualisierter Gewalt. Dieses Konzept wird verschiedene Bausteine enthalten, z. B. die Einsicht in das erweiterte polizeiliche Führungszeugnis für alle Trainer*innen sowie deren Schulung und damit Sensibilisierung.

Am 25.03.2023 fand zum Thema "Sexualisierte Gewalt im Sport" ein Lehrgang mit Tanja Wente, der Schutzbeauftragten des Württembergischen Judoverbands, für die Trainer*innen des Judovereins Nürtingen statt. 19 Trainer*innen nahmen das Angebot wahr.

Tanja Wente erklärte zunächst den Begriff "Sexualisierte Gewalt" und die Gründe wie und warum es dazu kommen kann. Verhaltensänderungen der betroffenen Sportler*innen und das Vorgehen bei einem Verdacht auf sexualisierte Gewalt waren weitere Inhalte. Anhand konkreter Fallbeispiele wurde auf interaktive Weise die Unterschiede zwischen einer Grenzverletzung, sexuellen Übergriffen und sexualisiertem Missbrauch erklärt. Immer wieder entstand ein lebhafter Austausch zwischen Tanja und den Teilnehmenden, in dem auch das eigene Verhalten hinterfragt wurde. Den Abschluss bildeten Gruppenarbeiten in dem jede Gruppe das Vorgehen zu einem Fallbeispiel ausarbeitete. Die Ergebnisse der Gruppenarbeiten wurden den anderen Anwesenden vorgestellt, woraus sich wieder ein lebhafter Meinungsaustausch entwickelte. Die Inhalte der Schulung konnten einen nachdenklich machen. Vor allen Dingen, wurde jeder der Teilnehmenden für das Thema "Sexualisierte Gewalt" sensibilisiert.

 

Elke Wörner

 

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