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„Was ist ein Exhibitionist?“

Die Schickhardt – Realschule in Backnang organisierte einen Kurs über fünf Termine für eine kleine Gruppe besonders förderungswürdiger Schülerinnen im Alter von 12 Jahren. Den Mädchen würde es helfen, mehr Selbstbewusstsein zu entwickeln und ihr Auftreten prägnanter zu machen.

Wir beginnen einen der Kurstage mit einem Zeitungsartikel der Backnanger Zeitung mit der Überschrift: „Exhibitionist belästigt 13-jährige in der S-Bahn.“ Eine der Schülerinnen fragte daraufhin: „Was ist ein Exhibitionist?“

Die Frage ist berechtigt und es ist gut, dass die Schülerin sich traut, überhaupt zu fragen. Es macht mich aber auch nachdenklich. Vielleicht müssen wir uns noch mehr fragen, ob das, was für uns selbstverständliche ist, auch bei den Kursteilnehmern vorausgesetzt werden darf.

Einige unserer Eindrücke aus diesem Kurs würde ich hier gerne wiedergeben:

Körpersprache und das Betreten des Raums: Es ist eindrucksvoll, jemanden beim Betreten eines Raums zu beobachten: Wohin geht eine selbstbewusste Person, wo stellt sie sich hin? Und wie betritt eine Gruppe 12-jähriger den Raum? Wohin orientieren sie sich?
Sprache und Selbstbewusstsein: Laut werden, wenn man in Bedrängnis kommt und sich gar gleichzeitig wehren? Für manche ein fast unüberwindbares Hindernis. Andererseits: Sprechübungen, für die man sich kurz mit der Freundin beraten kann und die man gemeinsam vorträgt, werden mit Spaß, Sprachwitz und Ausstrahlung gezeigt.
Was haben die Mädchen sich gemerkt? Vor allem, wenn die jungen Kursteilnehmer sehr introvertiert sind, fragt man sich, was sie sich von den Hinweisen, die uns wichtig sind, auch nach dem Kurs noch behalten können. Es ist erfreulich, dass am letzten Kurstag noch so viele unserer Hinweise im Gedächtnis geblieben sind. Manchmal ist es auch einfach lustig, an was sich die Mädchen erinnern können.
Rückmeldungen: Hat es euch gefallen? Und hat es etwas gebracht? Die obligatorische Frage am Ende des Kurses lässt uns manchmal ratlos zurück, wenn außer „gut“ nicht viel kommt. Auch hier lernen wir aus Erfahrung, dass es manchmal länger dauert, bis Eindrücke angekommen sind und die Praxistauglichkeit erst dann erkannt wird, wenn man eine solche Situation erlebt.

Danke an meine Trainerpartnerin Silvana, die als Frau und Erzieherin spielerisch den Kontakt zu den Mädchen herstellen konnte. Und Danke auch an den Schulsozialarbeiter Thomas Stecker, der wie immer zuverlässig an unserer Seite stand.

Peter Kollmannthaler

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