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Gewaltprävention - Fachgespräch: Das sind die fünf gefährlichsten Orte in Stuttgart

Am 17.11.2023 kam es am Mailänder Platz in Stuttgart zu einer Auseinandersetzung unter Jugendlichen, bei der auch Messer eingesetzt wurden. 20 bis 30 Jugendliche auf der einen Seite gingen auf eine fünfköpfige Gruppe auf der anderen Seite los. Es gab mehrere Schwerverletzte und in diesen Tagen beginnt die Gerichtsverhandlung gegen die ermittelten Täter.
Als Antwort auf eine Landtagsanfrage teilte das Innenministerium mit, dass der Mailänder Platz nach bisher vorliegenden Zahlen noch gar nicht zu den fünf am stärksten kriminalitätsbelasteten Orten in Stuttgart zählt. Vor allem der Hauptbahnhof und die Klett-Passage liegen laut den Zahlen der Kriminalstatistik noch darüber.

Im Rahmen des ersten Fachgesprächs suchte eine kleine Gruppe von Trainern in der Gewaltprävention – und Anwärter auf diese Lizenz – diese Orte auf. Wir wollten uns ein Bild davon machen, wo diese Orte eigentlich sind, wer sich hier aufhält, und nicht zuletzt, welche Erkenntnisse wir daraus mit Übungen in unseren Kursen umsetzen können.

Hier sind einige Beispielen, wie das aussehen könnte:
Wo finde ich Hilfe?
Eine Kursteilnehmerin fragt, wo sie die nächste Polizeiwache findet, wenn sie in der Klett-Passage belästigt wird. (Ja, es gibt einen Polizeiposten in der Passage, der ist aber in den Abendstunden nicht besetzt. Also besser einen Notruf über 110 schicken.)
Wie kann ich mich an einer U-Bahn Haltestelle verhalten, um eine gefährliche Entwicklung rechtzeitig zu erkennen?
Auf jeden Fall nicht direkt an der Gleiskante warten und schon gar nicht dabei vertieft in das Handy schauen. So bekomme man nichts mit. Vielleicht lieber überlegen, wo man sich hinstellen kann, um den Überblick zu haben?
Wie hat der Straftäter ausgesehen?
Schließen Sie mal kurz die Augen und versuchen Sie eine Person zu beschreiben, die gerade an Ihnen vorbeigegangen ist. (Männlich oder weiblich, wie alt etwa, wie groß etwa… Hier hilft ein: „Der war normal gekleidet…“ nicht weiter.) Wie man eine Person beschreibt, kann man in unseren Kursen auch lernen.

Der zweistündige Rundgang und der Erfahrungsaustausch dazu war sehr kurzweilig und kann gerne wiederholt werden. Nicht zuletzt, weil es hinterher auch noch ein leckeres Getränk in einer Bar gab, die auch nicht jeder findet.

Peter Kollmannthaler

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